Was zieht eine junge Lehrerin aus der Großstadt zurück nach Görlitz? Für Patrizia Kepstein war es mehr als nur Heimatliebe – es war eine bewusste Entscheidung für Lebensqualität, Familie und berufliche Erfüllung.
Wo Erinnerungen wohnen und Neues beginnt
Sieben Jahre lang lebte Patrizia in Potsdam – doch Görlitz ließ sie nie los. Heute unterrichtet die 28-Jährige an der Grundschule Königshufen und hat in ihrer alten Heimat einen neuen Alltag gefunden. Eine Entscheidung, die sie keine Sekunde bereut: „Ich bin zurückgekommen, weil Görlitz mein Lebensmittelpunkt ist. Diese Stadt ist stark durch meine Familie und Freunde geprägt – und genau das macht sie für mich so besonders. Heute fühle ich mich als Görlitzerin wieder zuhause.“
Die Rückkehr nach Abschluss ihres Referendariats im Jahr 2022 bedeutete nicht nur ein berufliches, sondern auch ein persönliches Ankommen. Weniger Fahrzeiten im Auto – dafür mehr Zeit mit der Familie. Geburtstagsfeiern bei den Großeltern, spontane Ausflüge, kurze Wege – Momente, die in Großstädten oft dem Terminkalender zum Opfer fallen. Und endlich bleibt auch wieder Zeit für ihr Hobby: das Tanzen.
Ein Job mit Perspektive
Patrizia arbeitet als Klassen- und Fachlehrerin an der Grundschule Königshufen. Die moderne Ausstattung und das engagierte Kollegium machen ihren Berufsalltag besonders: „Die digitale Ausstattung ist ein unglaublicher Schritt – sie erlaubt uns, noch kreativer zu arbeiten und abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten.“
Doch der Alltag einer Lehrkraft besteht aus weit mehr als nur Unterricht. Projektorganisation, Elterngespräche, individuelle Förderung und kontinuierliche Weiterbildung gehören für sie selbstverständlich dazu: „Ich bin mit dem Herzen dabei und finde es spannend, wie unterschiedlich sich Kinder entwickeln – das fordert uns, aber es motiviert auch ungemein.“ Die Zusammenarbeit mit Kolleginnen, Kollegen und externen Fachkräften spielt für sie eine zentrale Rolle. Diese enge Abstimmung hilft, jedes Kind bestmöglich zu unterstützen und individuelle Wege zu fördern.
Feierabend mit Altstadtblick und Seeluft
Was Patrizia an Görlitz besonders schätzt? Die Lebensqualität – in jeder Hinsicht. Nicht nur die kurzen Wege, sondern auch die Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten und das historische Flair: „Die Altstadt ist einfach wunderschön – ein Spaziergang dort fühlt sich nie alltäglich an. Und der Berzdorfer See ist schnell erreicht, perfekt zum Abschalten oder für sportliche Aktivitäten.“
Für Patrizia Kepstein steht fest: Görlitz ist nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern zum Leben. Und zwar bewusst und mit Freude. Sie wünscht sich, dass noch mehr junge Lehrkräfte den Weg nach Görlitz finden – und mit frischen Ideen zur Weiterentwicklung beitragen: „Ich würde mich sehr freuen, wenn weitere junge Lehrkräfte ihr Referendariat bei uns machen. Ich unterstütze sie gern – gemeinsam können wir viel bewegen.“
Foto: privat
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.