Görlitz: Liebe auf den ersten Blick

Wie fühlt es sich an, wenn man beim ersten Stadtspaziergang weiß: Hier will ich bleiben? Für Referendarin Emma Köth war Görlitz Liebe auf den ersten Blick. Heute lebt und arbeitet sie in der Neißestadt und hat ihr Referendariat an der Jahn-Schule begonnen, die sie mit offenen Armen empfangen hat. Ihre Geschichte zeigt: Wer nach Görlitz kommt, findet oft mehr als erwartet. Und manchmal auch: genau das, was man gesucht hat.

Ein Neuanfang in Görlitz

Emma stammt ursprünglich aus Aschaffenburg in Bayern, hat in Leipzig Sonderpädagogik studiert. Doch gegen Ende des Studiums wurde der Wunsch nach mehr Ruhe und Nähe zur Natur stärker – gemeinsam mit ihrem Freund machte sie sich auf Erkundungstour durch Sachsen, um sich mögliche Orte für ihr Referendariat anzuschauen. Görlitz war die dritte Station – und sofort ein Volltreffer. „Ich wusste sofort: Hier will ich wohnen und mein Referendariat machen.“
Besonders die Architektur hatte es ihr angetan. Noch heute erinnert sie sich lebhaft an ihre erste Ankunft in der Bahnhofshalle, die sie mit ihrer historischen Gestaltung tief beeindruckte. Beim anschließenden Bummel durch die Gründerzeitviertel sei sie aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen. Als sie dann die Altstadt erreichte, war es um sie endgültig geschehen – ihr „Architektur-Liebhaber-Herz“ schlug höher: „Ich habe wirklich selten eine so schöne Stadt gesehen wie Görlitz.“
Neben der Optik überzeugte sie aber auch das Lebensgefühl: „Man wird nicht von Menschenmassen überrollt. Es ist entschleunigt, freundlich – und viel jünger als man denkt.“ Gerade Letzteres überraschte sie, denn in ihrem alten Kollegium wurde Görlitz oft als „Rentner-Paradies“ belächelt. „Ich kann ganz klar sagen: Das stimmt nicht! Es gibt viele Angebote für junge Leute – wer suchet, der findet!“

Ein gelungener Start ins Berufsleben

Seit Februar 2024 arbeitet Emma an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Der Übergang vom Studium in den Schulalltag war für sie überraschend positiv. Schon am ersten Tag habe sie enorme Wertschätzung erfahren. Die Schulleitung und das Kollegium waren begeistert, dass wieder jemand nach Görlitz kommt und bleiben möchte: „Ich habe direkt jede Unterstützung bekommen, die man sich nur wünschen kann.“ Ob Mentoring, Verständnis für Herausforderungen oder echte Entlastung – sie fühlt sich gut begleitet auf ihrem Weg zur voll ausgebildeten Lehrerin.
Ein zusätzlicher Bonus: der sogenannte Anwärtersonderzuschlag. Wer das Referendariat in einer Bedarfsregion absolviert und sich verpflichtet, fünf weitere Jahre dort zu bleiben, erhält monatlich etwa 1.000 € mehr Gehalt. Für Emma war das nicht der Hauptgrund – aber ein willkommener Anreiz, sich auf eine ländlichere Region einzulassen.

Warum Görlitz der richtige Ort ist

Was Görlitz für Emma besonders macht, ist die Kombination aus Ruhe, Architektur und Aktivität. Die Stadt wirke entschleunigend, gerade im Kontrast zu ihrem früheren Leben in Leipzig. Sie schätzt es, dass man sich schnell wiedererkennt, ein Gefühl von Nachbarschaft entsteht, und dass das Leben hier weniger überfüllt sei. In ihrer Freizeit spaziert sie gern durch den Stadtpark oder an der Neiße entlang. Ihr Lieblingsplatz? Das Café Herzstück in der Weberstraße – wegen des Kuchens, der heißen Schokolade und der Atmosphäre. Und auch das kulturelle Angebot der Region weiß sie zu schätzen – ob Handwerkermärkte, Straßenfeste oder Naturerlebnisse.
Emma Köth hat sich bewusst für Görlitz entschieden – und keinen Moment bereut: „Ich hatte richtig Lust, die Stadt kennenzulernen. Görlitz gibt mir jeden Tag das Gefühl: Du bist genau am richtigen Ort.“

 

Lehren in Görlitz

Foto: privat

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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